Zu meiner Arbeit:
In meiner Malerei beschäftige ich mich mit Reflexionen – Spiegelungen im Autolack, in unregelmäßigen und in gewölbten Scheiben oder auch im Wasser. Dabei stoßen zuweilen Welten aufeinander, die scheinbar nicht zusammenpassen wollen, die sich manch-mal widersprechen oder aus­schließen.

Zum einen sind es diese inhalt­lichen Widersprüche – häufig er­gänzt durch formale Kontraste – die mich an diesen Motiven reizen. Zum anderen will ich mit diesen Bildern den Betrachter in eine andere Welt entführen, in die Welt einer ungewohnten Sicht, in der zum Beispiel Bäume

in die Breite statt in die Höhe wachsen, in der Häuser schräg bzw. sogar auf dem Kopf stehen können oder auch gleich mehrfach vorhanden sind. Eine Welt, die für den Betrachter überraschend ist, obwohl ihm eigentlich fast ausschließ­lich Bekanntes begegnet.

Gelegentlich kommt noch eine zusätzliche Dimension ins Spiel, wenn das reflektierende Objekt eine Glasscheibe ist, und eine Helligkeit hinter der Scheibe den Durchblick ermöglicht, so dass sich Spiegelung und Hinter­grund überlagern sind fast immer schon so sehr verfremdet, dass eine zusätzliche künstlerische Verfremdung nicht nur überflüssig wäre, sondern auch den

eigentlichen Reiz verwässern würde. Deshalb habe ich mich für eine relativ realistische Malweise entschieden, wobei das Endprodukt jedoch nicht die Vergrößerung eines Fotos, sondern vielmehr eine subjektive und ganz persönliche „Reflexion“* ist.

Bei meinen jüngsten Arbeiten löse ich gelegentlich die gemalte Spiegelung aus ihrem realistischen Umfeld und setzte sie in Kontrast zu malerischen und/oder grafischen Elementen.

* Reflexion laut Duden nicht nur „Rückstrahlung von Licht, Schall, Wärme u. a.“ sondern auch „Vertiefung in einen Gedankengang; Betrachtung“